Diagnose Sommerekzem – das bedeutet quälenden Juckreiz fürs Pferd und
quälende Gedanken beim Besitzer, wie er seinem Tier helfen kann.
So vielfältig die Therapieansätze sind, so selten lassen sich bisher wirklich
nachhaltige Erfolge verzeichnen. Die Tierärztin Anke Rüsbüldt hat zehn
grundlegende Tipps für die Behandlung des Ekzemers zusammengestellt.
Die beste Ekzembehandlung beginnt bereits im April. Therapieversuche ab Mai oder erst bei Auftreten der Symptome sind nachweislich weniger wirksam.
Es wäre zum Beispiel nicht sinnvoll, eine Desensibilisierung zeitgleich mit einer Unterdrückung der Allergieneigung durchführen zu wollen.
Mittel zur Wundheilung gehören direkt auf die Haut, Insektenschutzmittel darüber. Vorsicht: Dringt Insektenschutz über Wunden in den Körper ein, kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen.
Um ein Verstopfen der Hautporen zu verhindern, müssen fetthaltige Mittel wie Salben oder Öle regelmäßig mit klarem Wasser, grünem Tee oder Gänsefingerkrauttee abgewaschen werden. Ist der Einsatz von Waschlotionen notwendig, bieten sich salicylsäurehaltige Shampoos, Tiershampoos auf Hafermehlbasis oder einfache feste grüne Seife an.
Werden Pasten, Salben oder Ähnliches angewendet, die durch Eintrocknen spannen oder krümelig werden, muss zwei Stunden nach der Behandlung der Rest des Mittels auf der Haut durch Bürsten oder Abspülen entfernt werden. Das gilt zum Beispiel für grünen Lehm, Kieselgel und Brottrunk.
Mittel, die am Mähnenkamm aufgetragen werden sollen, müssen bei gestrecktem Hals angewandt werden (zum Beispiel Leckerli auf den Boden legen). Ein gestreckter Pferdehals ist bis zu 20 Zentimeter länger als ein getragener!
Gewöhnen Sie Ihr Pferd an alle Behandlungen in Ruhe und Freundschaft. Ruhiges, tiefes Atmen und das bestmögliche Ignorieren von Abwehr führen am ehesten zum Erfolg. Bleiben Sie hartnäckig, geben Sie auch genervt oder unter Zeitdruck nicht auf.
Auch wenn Ihr Pferd laut Equidenpass nicht zum
menschlichen Verzehr bestimmt ist, sollte es nur
mit für Pferde zugelassenen Präparaten behandelt
werden. Das schützt Ihr Pferd vor unbekannten
Nebenwirkungen und Sie vor einem Konflikt mit
dem Gesetz – denn Sie machen sich strafbar, wenn
Sie andere Arzneien verabreichen oder auftragen.
Für das Auftragen von Medikamenten und schmierigen Fetten bietet sich das Tragen von Einmalhandschuhen an. Beim Umgang mit Arzneimitteln sollte eine gewisse Grundhygiene selbstverständlich sein, also zum Beispiel während der Behandlung nicht essen, trinken oder rauchen.
Alle Therapien sollen immer von einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und einer Optimierung der Fütterung begleitet werden.