Reiterpraxis.


Schluss mit der Juckerei!

Zehn Tipps gegen das Sommerekzem


Diagnose Sommerekzem – das bedeutet quälenden Juckreiz fürs Pferd und quälende Gedanken beim Besitzer, wie er seinem Tier helfen kann. So vielfältig die Therapieansätze sind, so selten lassen sich bisher wirklich nachhaltige Erfolge verzeichnen. Die Tierärztin Anke Rüsbüldt hat zehn grundlegende Tipps für die Behandlung des Ekzemers zusammengestellt.

1.1. Rechtzeitig beginnen!

Die beste Ekzembehandlung beginnt bereits im April. Therapieversuche ab Mai oder erst bei Auftreten der Symptome sind nachweislich weniger wirksam.

2. Kein wildes Durcheinander mehrerer Therapien!

Es wäre zum Beispiel nicht sinnvoll, eine Desensibilisierung zeitgleich mit einer Unterdrückung der Allergieneigung durchführen zu wollen.

3. Richtig einschmieren!

Mittel zur Wundheilung gehören direkt auf die Haut, Insektenschutzmittel darüber. Vorsicht: Dringt Insektenschutz über Wunden in den Körper ein, kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen.

4. Salben regelmäßig abwaschen!

Um ein Verstopfen der Hautporen zu verhindern, müssen fetthaltige Mittel wie Salben oder Öle regelmäßig mit klarem Wasser, grünem Tee oder Gänsefingerkrauttee abgewaschen werden. Ist der Einsatz von Waschlotionen notwendig, bieten sich salicylsäurehaltige Shampoos, Tiershampoos auf Hafermehlbasis oder einfache feste grüne Seife an.

5. Trockene Pastenreste entfernen!

Werden Pasten, Salben oder Ähnliches angewendet, die durch Eintrocknen spannen oder krümelig werden, muss zwei Stunden nach der Behandlung der Rest des Mittels auf der Haut durch Bürsten oder Abspülen entfernt werden. Das gilt zum Beispiel für grünen Lehm, Kieselgel und Brottrunk.

6. Pferdehals strecken!

Mittel, die am Mähnenkamm aufgetragen werden sollen, müssen bei gestrecktem Hals angewandt werden (zum Beispiel Leckerli auf den Boden legen). Ein gestreckter Pferdehals ist bis zu 20 Zentimeter länger als ein getragener!

7. Ruhe, Geduld und Konsequenz!

Gewöhnen Sie Ihr Pferd an alle Behandlungen in Ruhe und Freundschaft. Ruhiges, tiefes Atmen und das bestmögliche Ignorieren von Abwehr führen am ehesten zum Erfolg. Bleiben Sie hartnäckig, geben Sie auch genervt oder unter Zeitdruck nicht auf.

8. Nur zugelassene Mittel verwenden!

Auch wenn Ihr Pferd laut Equidenpass nicht zum menschlichen Verzehr bestimmt ist, sollte es nur mit für Pferde zugelassenen Präparaten behandelt werden. Das schützt Ihr Pferd vor unbekannten Nebenwirkungen und Sie vor einem Konflikt mit dem Gesetz – denn Sie machen sich strafbar, wenn Sie andere Arzneien verabreichen oder auftragen.

9. Hygienemaßnahmen beachten!

Für das Auftragen von Medikamenten und schmierigen Fetten bietet sich das Tragen von Einmalhandschuhen an. Beim Umgang mit Arzneimitteln sollte eine gewisse Grundhygiene selbstverständlich sein, also zum Beispiel während der Behandlung nicht essen, trinken oder rauchen.

10. Haltung und Fütterung überprüfen!

Alle Therapien sollen immer von einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und einer Optimierung der Fütterung begleitet werden.